07.01.2025

Beyoncé, Fake News und unser Workshop mit codetekt e.V.

Hintergrund: Am 11.12.2024 haben wir am Gymnasium Meiendorf in Hamburg einen Workshop zum Thema Desinformationen im Rahmen unserer Kooperation mit UseTheNews durchgeführt. Der folgende Text wurde auf der Webseite der Schule veröffentlicht. 

Autorin: Susanne Alm-Hanke, Lehrerin am Gymnasium Meiendorf in Hamburg


Fake News erkennen? Das ist leichter gesagt als getan. Im Wahlkurs Journalismus haben wir uns genau mit dieser Herausforderung beschäftigt. Gemeinsam mit einer Teamerin von codetekt e.V. haben wir gelernt, wie wichtig es ist, nicht alles zu glauben, was man sieht – gerade in einer Zeit, in der falsche Informationen gezielt verbreitet werden. Mit praktischen Übungen und digitalen Tools haben wir im Workshop geübt, wie man Nachrichten verifiziert, Falschmeldungen erkennt und manipulierte Inhalte entlarvt – Fähigkeiten, die wir künftig immer wieder anwenden können.

Ermöglicht wurde der Workshop durch die Initiative #UseTheNews der Deutschen Presse-Agentur (dpa). In der Doppelstunde arbeiteten wir mit dem Meme „Thank You, Beyoncé“ als Beispiel dafür, wie leicht sich Inhalte im Internet viral verbreiten können – auch wenn sie nicht der Wahrheit entsprechen. Mithilfe der Google-Bilder-Rückwärtssuche haben wir geübt, solche Inhalte zu überprüfen und die ursprüngliche Quelle zu finden. So haben wir gelernt, Falschmeldungen besser zu erkennen und zu entlarven.

Der Workshop ist ein wichtiger Bestandteil unseres Kurses. Hier setzen wir uns kritisch mit Fake News auseinander und lernen, wie man mit digitalen Tools manipulative Inhalte entlarvt. Es geht nicht nur um kreatives Schreiben, sondern auch darum, kritisch hinzusehen und die Welt um uns herum besser zu verstehen.

Und genau das üben wir – praxisnah, relevant und garantiert nicht für die Tonne 😉

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16.08.2024

Wer’s glaubt: Desinformationen zur  Europawahl

Im Mai und Juni 2024 erlebten Deutschland und der Rest Europas eine Hochkonjunktur an Desinformationen zur anstehenden EU-Wahl. Besonders prägnant waren Falschmeldungen wie die angebliche Verhaftung von Ursula von der Leyen im EU-Parlament oder die Behauptung, dass die Stimmabgabe für die rechtsextreme Partei AfD strengeren Regeln unterliegen würde. EU-bezogene Falschinformationen erreichten laut der European Digital Media Observatory (EDMO) im Mai und Juni 2024 ihren Höhepunkt, mit einem Anteil von 15 % und 12% an den insgesamt entdeckten Desinformationen. Die EDMO veröffentlicht hierzu monatliche Berichte.

Bundesregierung warnt vor Desinformationen

Desinformationen werden insbesondere in den sozialen Medien verbreitet, mit der Intention, die Öffentlichkeit zu manipulieren oder zu täuschen. Die Bundesregierung warnte im Vorfeld der Wahl vor Desinformationen: 

„Im Kontext der Europawahl ist unter anderem mit einer Zunahme ausländischer Desinformation in Deutschland zu rechnen. Es ist davon auszugehen, dass andere Staaten versuchen werden, illegitim Einfluss auf die öffentliche Debatte und die politische Willensbildung in Deutschland zu nehmen.“  (Die Bundeswahlleiterin, 2024)

In diesem Fall spricht man auch von einer hybriden Bedrohung, also einer illegitimen Einflussnahme durch fremde Staaten. Ziel ist es, die öffentliche Meinungsbildung zu beeinflussen, eigene Aktivitäten zu verschleiern und abzulenken, kontroverse Debatten emotional aufzuladen, gesellschaftliche Spannungen zu verstärken und Misstrauen gegenüber staatlichen Institutionen und Regierungsentscheidungen zu schüren.

Fake News sollen das Vertrauen in die Demokratie schwächen

Vor den Wahlen nehmen Berichte über Wahlmanipulation und Betrug deutlich zu. Zudem wurden im Mai, kurz vor der EU-Wahl, führende Politiker und Politikerinnen der EU in einigen Falschmeldungen direkt angegriffen. Beispielsweise wurde die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, fälschlicherweise mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht. In Frankreich wurde verbreitet, sie sei von niemandem gewählt worden. Solche Berichte zielen darauf ab, die EU-Institutionen als anti-demokratisch darzustellen. In Deutschland wurde behauptet, dass Stimmzettel mit Löchern oder abgeschnittenen Ecken ungültig seien – tatsächlich helfen diese Markierungen sehbehinderten Personen bei der Stimmabgabe.

Zudem kam es dem EDMO-Bericht zufolge in vielen EU-Ländern erneut zu einwanderungsfeindlichen Desinformationen, um die rassistischen und migrationsfeindlichen Stimmungen zu stärken. Migrant*innen werden in solchen Narrativen unter anderem als gewalttätig und kriminell dargestellt.

Nach der Wahl geht es weiter

Auch nach der Wahl am 9. Juni kursieren Meldungen zu Wahlbetrug und Manipulation. In Deutschland sollen demnach AfD-Stimmzettel von Wahlhelfenden vernichtet worden sein, in Österreich potenzielle FPÖ-Stimmzettel von Wahlbeisitzer*innen anderer Parteien für ungültig erklärt worden sein. Allerdings gibt es weder in Österreich noch in Deutschland bisher Hinweise auf tatsächliche Manipulationsversuche.

Und was hilft gegen Desinformation?

Obwohl das Risiko, einer direkten Manipulation von Wahlen durch Desinformationen einer Studie von 2021 zufolge in Deutschland geringer ist als im globalen Vergleich, zeigt der Sturm aufs Kapitol im Jahre 2021 in den USA, welche drastischen Auswirkungen Desinformationen im Wahlkontext haben können. Desinformationen können generell jeden treffen, denn viele sind empfänglicher, als sie es sich selbst eingestehen. Daher gilt – nicht nur zu Wahlkampfzeiten: Inhalte kritisch zu hinterfragen und Quellen, Bilder & Zitate sorgfältig zu prüfen. Wir haben dazu passende Bildungsprojekte und Workshops entwickelt.

Quellen:

APA Faktencheck: Keine Hinweise auf Manipulation bei EU-Wahl

Bildquelle: pixabay, bearbeitet

Correctiv: Nein, wenn die obere Ecke des Stimmzettels abgeschnitten oder gelocht ist, ist er nicht ungültig

Die Bundesregierung: FAQ. Schutz der Europawahl vor hybriden Bedrohungen einschließlich Desinformation

EDMO: Fact-Checking Briefs

Vodafon Stiftung: Studie zu Desinformation. Expert:innen sehen größte Gefahr für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Radikalisierung

Mimikama: Nein, die Frau, die Hitler die Hand schüttelt, ist nicht von der Leyens Großmutter

Zeit online: Viele sind empfänglicher, als sie es sich selbst eingestehen

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02.08.2024

codetekt – eine NGO bekämpft Fake News mit Medienkompetenz

Falsche Informationen sind allgegenwärtig, und ihre Verbreitung wird durch die Digitalisierung unserer Kommunikation noch verstärkt. Nicht nur die größten ökonomischen sowie journalistischen Akteur*innen konkurrieren miteinander um die Aufmerksamkeit der Internetnutzer*innen, auch Stimmen unterschiedlicher politischer Interessen verbreiten sich im World Wide Web. Das führt zu einem regelrechten Informationsüberfluss, der zunehmend schwieriger ist, zu durchschauen. Diesen Fluss müssen Nutzer*innen immer wieder aufs Neue nach relevanten, vertrauenswürdigen Informationen auf der einen Seite und  “Fake News” filtern. 

Warum nicht Fake News?

Seit Trump hat der Begriff “Fake News” eine negative, populistische Konnotation erhalten: er hat sich den Begriff gewissermaßen zu eigen gemacht und Medien bezeichnet, die sich ihm gegenüber kritisch geäußert hatten. Dadurch hat er die Bedeutung von “Fake News” auf den Kopf gestellt- ungeachtet der Tatsache, dass er selbst Unmengen an Falschinformationen produziert hat. Populismus untergräbt das Vertrauen in etablierte Medien und in die Wissenschaft, weshalb es gerade in der heutigen Zeit wichtig ist, Medienkompetenz zu stärken. Menschen müssen lernen zu erkennen, welchen Informationen, Quellen und Medien sie vertrauen können, und welche Informationen sie schlichtweg manipulieren wollen. 

Wir bei codetekt benutzen daher den Begriff “Desinformation”, welcher sich auch in der Wissenschaft durchgesetzt hat. Wir unterscheiden zwischen Fehlinformation, d. h. der unbeabsichtigten Verbreitung von Falschinformationen, und Desinformation, d. h. der geplanten und beabsichtigten Täuschung. Es gibt auch die Malinformation, bei der es sich um ein beabsichtigtes Durchsickern von Informationen handelt und die z. B. vor einer Wahl erfolgt, um die konkurrierende Partei zu schwächen. 

Warum sind Desinformationen eine Gefahr für die Demokratie?

Besonders in Zeiten rund um Wahlen schürt die gezielte Verbreitung von Desinformationen im Internet Unsicherheit und Misstrauen. Wir wissen heute, dass nicht nur die Wahlkampagne von Donald Trump in den USA, sondern auch die russische Regierung an der Unterstützung der Republikanischen Partei beteiligt war: im Jahr 2016 führte eine russische Medienagentur eine breit angelegte Kampagne zur Beeinflussung von Trumps Wahlkampf durch. Die Beiträge dieser Agentur erreichten bis zu 126 Millionen Nutzer*innen auf Facebook. Die Russische Medienagentur (IRA) wird auch mit Desinformationen über die französischen Präsidentschaftswahlen und die Corona-Pandemie in Verbindung gebracht. Auch die aktuelle Situation rund um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine wird durch Desinformation beeinflusst. Die russische Regierung rechtfertigte den Einmarsch unter anderem mit angeblichem Faschismus in der Ukraine. Gleichzeitig versucht Russland, das Vertrauen in die etablierten Medien in Europa zu schwächen, indem es rechtspopulistische Strömungen unterstützt und im großen Stil manipulierende Artikel ins Internet gestellt werden (“Trollfabriken”). Die Beeinflussung der öffentlichen Meinung und damit von Wahlentscheidungen durch gezielte Desinformation ist eine Gefahr für die Demokratie.

Mit Medienkompetenz gegen Desinformation?

Wir sind der Überzeugung: das beste Mittel gegen Desinformationen ist Medienkompetenz! Sie ermöglicht es Menschen, falsche oder manipulierende Informationen von wissenschaftlich und journalistisch fundierten Informationen zu unterscheiden. Das spiegelt sich auch in unserer Arbeit wider: 2023 haben wir einen Medienkompetenz-Workshop für Geflüchtete mit sprachlichem und inhaltlichem Fokus auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine konzipiert. Diesen haben wir in Deutsch, Englisch, Russisch und Urainisch mithilfe der NGO Filter zur Verfügung gestellt. 

In anderen Projekten wie unserem Trust-Checking-Kit bieten wir weitere niedrigschwellige Materialien für Lehrkräfte und Multiplikator*innen mit jungen Zielgruppen an. Im Projekt faktenstark machen wir die wahlberechtigte Bevölkerung in Sachsen fit für den Umgang mit Desinformationen vor den Landtagswahlen. 

Digitales Lernen: das Trust-Checking-Kit sorgt für Medienkompetenz

Vor allem Kinder und Jugendliche sind anfällig für Manipulation und Fehlinformationen. Über ihre Smartphones stoßen sie zunehmend auf Falschnachrichten, die in sozialen Netzwerken verbreitet werden. Es ist wichtig, junge Menschen darauf vorzubereiten, Falschinformationen zu erkennen. Seit 2023 bieten wir Unterrichtsmaterial zum Trust-Checking auch an Schulen an, damit Lehrer*innen ihren Schüler*innen Medienkompetenz vermitteln können. Wir haben dazu  eine Unterrichtseinheit entwickelt: das Trust-Checking-Kit. In diesem werden Schüler*innen zu einem kritischen Umgang mit den Medien angeleitet. Das beugt Manipulationen vor und fördert die demokratische Teilhabe und Selbstbestimmung der Heranwachsenden. Das Trust-Checking-Kit bieten wir auch als Workshop an, welche wir nicht nur an Schulen, sondern auch an weiteren Bildungseinrichtungen geben. Schulen, die Kooperationsschulen unserer Parter-Initiative UseTheNews sind, können unsere Workshops übrigens kostenlos erhalten.

Unsere Arbeit zielt darauf ab, die Eigenständigkeit der Menschen zu stärken, sie widerstandsfähiger gegen Manipulation durch Desinformation zu machen und einen Beitrag zu einer demokratischen Gesellschaft zu leisten.

Quellen:

Bild: pixabay: hartonocreativestudio

https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/medienkompetenz-355/539986/fake-news-misinformation-desinformation/

https://www.tagesschau.de/faktenfinder/trump-bilanz-uswahl-fakenews-101.html

https://www.lpb-bw.de/populismus#c69665 

https://www.washingtonpost.com/video/politics/here-are-the-ads-that-russian-linked-groups-posted-on-social-media/2017/11/01/464e3dd8-bf34-11e7-9294-705f80164f6e_video.html

https://misinforeview.hks.harvard.edu/article/covid-19-misinformation-and-the-2020-u-s-presidential-election/

https://www.dw.com/en/is-russia-running-a-coronavirus-disinformation-campaign/a-52864106

https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/krieg-in-europa-2022/510257/desinformation-als-waffe/

https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/krieg-in-europa-2022/510257/desinformation-als-waffe/

https://filter.mkip.gov.ua/about-the-project/

https://faktenstark.de/

https://www.codetekt.org/trust-checking-kit/

https://www.usethenews.de/de

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29.11.2024

Blog & Wissen

Die Geburt der sogenannten alternativen Fakten

Autor:in

luigi

Die Menschenmenge bei der Amtseinführung von Donald Trump im Januar 2017 war, laut seinem Pressesprecher Sean Spicer, kleiner als sie hätte sein können. Zudem schien sie kleiner als sie wirklich war – und dennoch, so behauptete Spicer, handelte es sich um die größte Amtseinführung aller Zeiten. Einzelne Aussagen von Spicer mögen oberflächlich betrachtet plausibel erscheinen, doch in ihrer Gesamtheit sind sie inkohärent und beweisen nicht, dass es sich um das größte Publikum handelte. Genau diese Strategie – scheinbar plausible, aber widersprüchliche Behauptungen – steht im Kern der „alternativen Fakten“

Was sind „Alternative Fakten“?

Auf den ersten Blick erscheint der Begriff „alternative Fakten“ wie ein Widerspruch in sich. Fakten sind objektiv überprüfbare Tatsachen – wie könnte es davon eine Alternative geben? Der Ausdruck suggeriert, dass es mehrere Versionen der Wahrheit gibt, doch genau hier liegt das Problem: Es geht nicht um die Suche nach der Wahrheit, sondern um die bewusste Verwirrung der Öffentlichkeit.

Der Soziologe Nils C. Kumkar beschreibt in seinem Buch „Alternative Fakten“, dass diese nicht bloße Lügen sind. Vielmehr widersprechen sie allgemein akzeptierten Tatsachen, um Unsicherheit zu erzeugen und klare Wahrheiten infrage zu stellen. Ziel ist es nicht, über die Fakten selbst zu diskutieren, sondern den Diskurs auf eine andere Ebene zu lenken und den Boden für (weitere) Verwirrung zu bereiten.

Die Amtseinführung von Donald Trump – Der Ursprung des Begriffs

Auch wenn das Phänomen durchaus davor schon bekannt war, wurde der Begriff „alternative Fakten“ durch die Aussagen zu Trumps Amtseinführung 2017 geprägt. Nachdem Presseberichte und Bilder zeigten, dass die Menschenmenge kleiner war als bei früheren Amtseinführungen, erklärte Pressesprecher Sean Spicer, die Zuschauerzahl sei in Wirklichkeit größer gewesen als berichtet. Die Menge habe durch einen neuen Bodenbelag kleiner gewirkt, und Sicherheitskontrollen hätten dafür gesorgt, dass viele Menschen nicht rechtzeitig zu den Zuschauerflächen gelangen konnten. Zudem hätte es  keine verlässlichen Zahlen gegeben, um das tatsächliche Ausmaß an Zuschauer*innen zu bestimmen. Hier liegt allein schon ein Widerspruch: Wie kann Spicer dann wissen, dass die Anzahl an Zuschauer*innen größer gewesen sei, als offiziell berichtet wurde? Als Trump-Beraterin Kellyanne Conway später zu den widersprüchlichen Aussagen befragt wurde, verteidigte sie Spicers Worte mit der Erklärung, er habe keine falschen Informationen geliefert, sondern „alternative Fakten“. Damit war die Terminologie geboren.

Was machen alternative Fakten mit der Wahrheit?

Ein weiteres, älteres Beispiel dafür ist die Debatte über den Klimawandel. Obwohl ein wissenschaftlicher Konsens darüber besteht, dass der Klimawandel real ist und durch menschliches Handeln beschleunigt wird, werden immer wieder „alternative Fakten“ präsentiert, um diesen Konsens infrage zu stellen. Diese Taktik verhindert eine klare Auseinandersetzung mit den Fakten und lenkt von der eigentlichen Problematik ab.

Auch die Alternative für Deutschland (AfD) bediente sich während der Corona-Pandemie verstärkt dieser Strategie. Anfangs verbreiteten AfD-Anhänger*innen nur vereinzelt alternative Fakten. Doch je deutlicher die öffentliche Meinung und die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung wurden, desto stärker verschob die Partei den Diskurs. Sie stellte die offizielle Corona-Politik infrage und verstärkte gesellschaftliche Konflikte, indem sie “alternative Fakten” nutzte, um ihre Opposition gegen die Maßnahmen sichtbar zu machen und zu untermauern.

Im Gegensatz zu „Fake News“, die klar auf falsche Informationen hinweisen, suggerieren alternative Fakten, es gäbe mehrere legitime Sichtweisen auf die Wahrheit. Das verwischt die Grenze zwischen Wahrheit und Lüge und erschwert es, eine gemeinsame Basis für Diskussionen und Entscheidungen zu finden. Kumkar betont, dass es bei alternativen Fakten weniger um die Aussagen selbst geht, sondern um die zugrunde liegenden sozialen und politischen Konflikte, die durch sie verschleiert werden.

Was können wir dagegen tun?

Aufklärung und Faktenchecks allein reichen (zumindest bei aktiven Diskussionsteilnehmenden) oft nicht aus, um alternative Fakten zu entkräften – besonders auf Plattformen wie Facebook, wo sie häufig Teil einer kollektiven Identität sind. Für viele geht es weniger um die Fakten selbst, sondern um die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, die sich bewusst gegen die vermeintliche Mehrheitsmeinung positioniert.

Doch es gibt Hoffnung: Kumkar schlägt vor, den Diskurs zu entschärfen und die Debatte runterzukochen. Statt ständig den Wahrheitsgehalt alternativer Fakten zu hinterfragen, sollten wir genauer hinschauen: Welche tieferen Konflikte und Spannungen werden hier verschleiert? Und wie könnten sie (politisch) gelöst werden? Wenn wir uns auf diese Fragen konzentrieren, können wir eine Grundlage für einen konstruktiveren Dialog schaffen. Alternative Fakten verlieren ihre Macht, wenn wir ihre Wurzeln erkennen und adressieren.

Eine Person (links) übergibt einen großen, weißen Kreis an eine andere Person (rechts)

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