Trust-Checking
Das ist unser Ansatz
Trust-Checking ist unser Ansatz im Kampf gegen Desinformation. Wir setzen auf Selbstbefähigung und Nachrichtenkompetenz. Dabei geht es uns nicht um die Schwarz-Weiß-Logik von “wahr” oder “falsch”, sondern um Vertrauen.
Was ist Trust-Checking?
Mangelnde Quellenangaben, fehlende Zitate und unpassende Bilder machen eine Information auch ohne umfangreiches Prüfen der Fakten weniger vertrauenswürdig. Mit diesen und weiteren Kriterien wollen wir alle in die Lage versetzen, selbst die Vertrauenswürdigkeit von Informationen einzuschätzen. Dabei geben fünf Trust-Checking-Kriterien in ihrer Gesamtheit eine Auskunft über die Vertrauenswürdigkeit einer Information. Unseren Ansatz hat jüngst auch das CAIS wissenschaftlich bestätigt.
Die 5 Trust-Checking-Kriterien
Die 5 Trust-Checking-Kriterien
Kriterium: Quelle
Eine vertrauenswürdige Nachricht zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie Auskunft über ihre Quellen gibt. Es muss also nachvollziehbar sein, aus welchen Quellen die Informationen in der Nachricht stammen. Werden externe Quellen angegeben oder führen Links ins Leere? Gibt es weitere Quellen, die ähnlich berichten?
Hilfreiche Tipps
- Suche nach der exakten Überschrift oder Textpassage in einer Suchmaschine, um die Originalquelle zu finden.
- Recherchiere, ob es sich hierbei um vertrauenswürdige Quellen handelt. Das können zum Beispiel wissenschaftliche Fachzeitschriften, öffentliche Datenbanken oder öffentlich rechtliche Nachrichtenseiten sein.
Kriterium: Zitate
In Nachrichten sollten verschiedene Menschen zitiert werden. Hierbei sollten diese Personen mit vollem und korrektem Namen genannt werden und Expertise auf dem Gebiet, zu dem sie sich äußern, haben. Außerdem sollte deutlich werden, in welchem Kontext die Zitate gefallen sind. Zitate dürfen nicht aus dem Kontext oder verfremdet sein.
Hilfreiche Tipps
- Suche das Zitat in Anführungszeichen über eine Suchmaschine und gleiche es mit dem Originalzitat ab.
- Recherchiere Hintergrundinfos zu der zitierten Person und stelle so fest, ob sie genügend Expertise auf dem Gebiet hat.
Kriterium: Medium
Das Medium, in welchem die Information publiziert wurde, sollte ein Impressum haben und möglichst politisch, thematisch und/ oder finanziell unabhängig sein. Der Artikel oder Post sollte klar identifizierbare Autor*innen mit Expertise haben. Auch die Website oder das Profil, auf der sich die Information befindet, sollte genauer unter die Lupe genommen werden. Logos sollten bspw. in guter Qualität abgebildet sein.
Hilfreiche Tipps
- Prüfe die URL: bei Fake-Websites finden sich kleine Abweichungen, z.B. tagesschau.de (echt) vs. tagesshau.de (fake).
- Schau dir das Impressum des Mediums an und recherchiere die Personen, die dort gelistet werden.
- Recherchiere Hintergrundinfos zu dem*der Autor*in.
- Unseriöse Werbung sollte dich misstrauisch werden lassen.
Kriterium: Inhalte
Vertrauenswürdige Nachrichten sollten möglichst objektiv sein, verschiedene Standpunkte abdecken und keine diskriminierende Sprache enthalten. Die Überschrift sollte zum Text passen. Bei vielen Sonderzeichen (!!!1!), Pauschalisierungen und beleidigender Sprache solltest du hellhörig werden.
Hilfreiche Tipps
- Achte darauf, welche Gefühle die Sprache in dir erzeugt.
- Achte nach dem Durchlesen nochmal darauf, ob der Inhalt der Information auch zum Titel passt.
Fallen dir komische Emojis oder Hashtags auf? Diese könnten auf “versteckte” Beleidigungen und Gruppenzugehörigkeiten hindeuten.
Kriterium: Bilder & Videos
Nachrichten und Posts sind oft mit Bildern oder Videos angereichert. Bilder & Videos sollten die Nachricht aber nicht künstlich dramatisieren. Außerdem sollte darauf geachtet werden, ob sie von einer Künstlichen Intelligenz erstellt wurden und wirklich die beschriebenen Situationen zeigen. Bilder & Videos sollten nicht so bearbeitet worden sein, dass sie die Original Botschaft verfremden.
Hilfreiche Tipps
- Nutze die Reverse Image Search (bspw. Google Image/TinEye).
- Achte auf Kleidung, Hintergrund, Datum und Ort und überprüfe, ob diese zum Inhalt der Information passen.
- Suche das Originalvideo bei Zusammenschnitten auf Social Media.
- Achte auf Hände, Schatten und Auffälligkeiten zum Erkennen KI-generierter Bilder.
Fact-Checking vs. Trust-Checking
Jede einzelne Behauptung einer Nachricht zu prüfen braucht Zeit, Expertise oder eine journalistische Ausbildung. Beim Trust-Checking wird die Nachricht als Gesamtbild betrachtet. Die Beurteilung der Vertrauenswürdigkeit statt Wahrheit ist für eine breite Öffentlichkeit einfacher und löst sich dabei von einer häufig polarisierenden Schwarz-Weiß-Logik.
Fact-Checking
Wer?
Wer?
Womit?
Fazit
Einzelne Fakten werden geprüft
Expert*innen (z.B. Journalist*innen)
Erfahrung, Zeit, (journalistische) Ausbildung
Wahr oder falsch
Wer?
Wer?
Womit?
Fazit
Trust-Checking
Wer?
Wer?
Womit?
Fazit
Die Nachricht als Gesamtbild wird geprüft
Alle
Nachrichtenkompetenz: Festgelegte Kriterien werden geprüft
Skala von „vertrauenswürdig” bis „nicht vertrauenswürdig”
Trust-Checking
All unsere Projekte & Angebote basieren auf unserem Trust-Checking-Ansatz. Diese niedrigschwellige Alternative zum Fact-Checking befähigt alle dazu, die (Des-)Informationsflut im Internet selbst besser einzuordnen.
Unsere Projekte
Daran arbeiten wir aktuell
faktenstark
Faktenstark macht fit für den Umgang mit Desinformationen: Ziel ist es, (junge) Erwachsene über Workshops an Volkshochschulen und Bibliotheken zu befähigen, Desinformationen erkennen und begegnen zu können.
Weitere Informationen
codetekt Community
Wir sind die erste Community gegen Falschinformationen; Auf unserem Discord Channel und unserer Trust-Checking Plattform werden wir aktiv gegen Desinformation. Mach mit und werde Teil der Lösung!
Weitere Informationen
Schulangebote
In Workshops befähigen wir Schüler*innen im Umgang mit Falschinformationen & bilden Lehrkräfte zur Mediennutzung Jugendlicher auf Social Media weiter. Bestelle heute unser kostenfreies, digitales Lehrmaterial!
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